Zur Frage der Regierung
Man nimmt mit Entsetzen zur Kenntnis, dass Deutschland gerade mehr Truppen weltweit einsetzt, als es im Zusammenhang mit der letzten deutschen Expansionsphase 1942 der Fall war. Wie wir als Staat in diese Lage kommen konnten, steht wohl im Zusammenhang mit dem unbändigen Drang des Landes, in der UNO endlich den Zuspruch und den Respekt zu bekommen, den man sich erhofft und für sich in Anspruch nimmt. Dennoch sieht man diese Entwicklung mit brennender Sorge. Wären die Truppen in ähnlich aggressivem Zustand wie die unserer Verbündeten, hätten wir den Kongo längst eingenommen, Afghanistan besetzt und den Libanon zu unserer Einflusssphäre gemacht. Letzteres ist durch den Einsatz der Marine wahrscheinlich schon geschehen.
Ich stelle fest, dass unser Altbundeskanzler Helmut Schmidt bei Beckmann im Fernsehen zu Protokoll gab, dass die grosse Koalition zu der der letzten in der Weimarer Republik einige Parallelen hat. “ Beide konnten nichts gegen die Arbeitslosígkeit bewirken und scheitern an nachrangigen Sachfragen. In Weimar an der Erhöhung des Arbeitslosenbeitrages – und was dann kam war Brüning, Schleicher, von Papen und Hitler. Die heutige droht an der Gesundheitsreform zu scheitern, ebenfalls ein nachrangiges Problem. Der Wähler spürt das“. Na denn, viel Spass.
Man fühlt sich zunehmend nur verwaltet, und von den Anstrengungen, unsere Gesellschaft sozial zu gestalten, ist vor dem Beispiel der amerikanischen Ein-Prozent-Gesellschaft nur noch wenig zu spüren.