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Tut-anch-amun
„Von seiner Herkunft wissen wir nichts“, schreibt sein Entdecker, Howard Carter, „nur, dass er lebte, und dass er begraben wurde“ — so tief verborgen ist uns jener Kindpharao, der schon mit achtzehn starb. Als Schwiegersohn und Nachfolger Echnatons auf den Thron gekommen, ein unmündiger Junge, hat er die schwere Aufgabe der Restauration des Landes zum alten Glauben. Er gibt die Hauptstadt seines Vaters auf und verlegt den Hof zurück nach Theben. Auf einer seiner Stelen im Karnak-Tempel schreibt er: „Ich gründe die ruinen-zerfallenen Tempel neu, die umgestürzten Heiligtümer, ihre zugewucherten Höfe.“ Er ändert seinen Geburtsnamen von Tut-anch-Aton zu Tut-Anch-Amun. Sein Goldschatz überstrahlt alles Unwissen, er macht ihn uns so „überraschend vertraut“. Er hat die Jagd geliebt im Schilf, Pfeil und Bogen gab man ihm mit ins Grab, und drei vergoldete Jagdwagen. Die Sammlung seiner prächtigen Halsketten, seiner Ringe und Armreifen läßt den verwöhnten Jüngling als prunkliebend erscheinen. Einen Papyrusstock gab man ihm mit für das Jenseits, golddrahtumwickelt, „geschnitten von seiner Majestät eigener Hand“. Und auf einem allerliebsten Thronsessel aus purem Gold und blauer Fayence ist er zu sehen, ein schmaler Knabe, wie er von seiner Gattin Anchesenpaten zärtlich gesalbt wird. Sie ist es, die seiner Mumie den schönsten Schmuck des Grabes mitgibt: Ein Sträußchen aus Olivenblättern, Lotosblättern und Kornblumen. Tut-Anch-Amun ist der einzige Pharao, dessen Mumie weiter ungestört in ihrer Grabstätte schlafen darf.
Kleopatra