Kim Eva Wempe
1. Welchen Schmuck tragen Sie heute?
Ich trage eine 80 cm lange Rhythmuskette in Rotgold mit unterschiedlich großen Elementen. Am Ende ist eine Öse angebracht an der meine Glücksbringer hängen: ein Glückspfennig und ein rotgoldener Kieselstein Tempus Fugit Amor Manet. Am Finger unseren Ring Helioro BY KIM und einen champagnerfarbenen Diamanten in der Solitaire-Fassung Krone BY KIM, Solitaire Ohrringe und eine Rolex Oyster – selbstverständlich alles in Rotgold.
2. Gibt es ein Schmuckstück, das Sie immer tragen?
Nein. Ich trage die Schmuckstücke passend zum Anlass und zur Kleidung.
3. Eines, das Sie sich noch wünschen würden?
Einen Diamanten in Tropfenform, lupenrein, drei Karat. Auf einer Schiffsreise an den Nordpool bin ich mit dem Ring an die Reling gestoßen und habe den Stein, ein Geschenk meines Mannes, nicht mehr wieder gefunden.
4. Der Trend zu grossen, farbigen Steinen scheint immer mehr zuzunehmen.
Wie reagiert Wempe darauf?
Wir haben im letzen Jahr eine Reise nach Brasilien unternommen und vor Ort Farbedelsteine gekauft. Ein großer Bericht findet sich im Wempe Magazin Nummer 05, das im Juni 2007 erschienen ist. Auch haben wir eine Farbedelsteinfibel aufgelegt.
Unser Schmuckatelier fertigt schon seit mehr als 5 Jahren individuelle Colliers mit großen Farbedelsteinen unter dem Label BY KIM.
5. Stimmt es, dass Frauen beim Schmuckkauf immer selbstbewusster werden?
Geht der Trend zur Powerfrau, die sich ihren Traum allein verwirklicht und auch selbst bezahlt?
Ja, diesen Trend gibt es, wenn auch nicht in so starker Ausprägung wie in Italien. Dort kaufen sich die Frauen ihren Schmuck viel häufiger selbst.
6. Was sind zur Zeit die Renner bei Ihren Kunden?
Lange goldenen Ketten mit unterschiedlich großen Elementen und der Ring Colonna mit rosafarbenem und dunkelgrünem Turmalin.
7. Wempe ist mittlerweile weltweit vertreten. Gibt es Ihrer Ansicht nach regionale, geschmackliche Unterschiede auf dem internationalen Markt bei den Kundenwünschen?
International gibt es sehr wohl Unterschiede. Amerikaner, Spanier und Franzosen sind in Ihrer Schmuckauswahl verspielter und traditioneller.
8. Gibt es eine Farbe, auf die Ihre Kunden besonders „fliegen“?
In Deutschland ist es Blau.
9. Was war das wertvollste Schmuckstück, das Wempe je veräussert hat?
Das Collier, das zum 125-jährigen Firmenjubiläum angefertigt wurde, hatte einen Wert von 595.000,00 Euro. Die Besonderheit war die Verarbeitung eines sehr seltenen roten Diamanten.
10. Was ist gegenwärtig das teuerste Stück, das Wempe anbietet?
Im Schmuckbereich ist es Ring 10 Karat für 500.00,00 Euro.
11. Welche Rolle spielen eigene Entwürfe für Ihr Haus?
Eine sehr große Rolle. Der Anteil der eigenen Schmuckstücke BY KIM am Gesamtumsatz ist in den letzen Jahren um mehr als 10 Prozent gestiegen.
12. Hat es, seitdem Sie Juniorchefin der Firma sind, für Sie ersichtliche Moden bei den Kundenw=FCnschen gegeben?
Selbstverständlich, aber die Zyklen sind nicht so schnelllebig wie in der Mode. Außerdem lässt sich ein Diamant auch ganz leicht in eine andere Fassung einarbeiten.
13. Ist Wempe weiterhin auf Expansionskurs?
Ja, wir ziehen eine Expansion in USA in Erwägung.
14. Wie wichtig ist der Uhrenmarkt für Wempe?
Die Uhren machen 70% unseres Umsatzes aus, jedoch nur 40% auf die gesamt verkaufte Stückzahl gesehen.
15. Haben Sie einen Tip für Kunden, die in Schmuck als Wertanlage investieren wollen?
Schmuck sollte nicht als Wertanlage gekauft werden, sondern als eine bleibende Erinnerung an außergewöhnliche Momente im Leben
16. Hat Wempe Ihrer Ansicht nach eine bestimmte Nische im Markt erobert?
Gibt es etwas, das Wempe besonders auszeichnet?
Wir haben mit unserer Schmuckkollektion BY KIM den Nerv der Zeit getroffen und bieten höchstes Niveau in Punkto Verarbeitung und Liebe zum Detail.
Im Uhrenbereich bieten wir nur 18 Marken an und wählen sorgfältig das Sortiment aus, so dass der Kunde in jeder Preislage die beste Qualität und das beste Design erhält.
17. Sehen Sie einen zukünftigen Trend zum Thema Schmuck allgemein?
Ich sehe einen Trend zu Rotgold und großen Farbedelsteinen. Der Schmuck soll die Individualität der Trägerin betonen.
18. Wie klären Sie die Provenienz der von Ihnen verarbeiteten Juwelen?
Wir arbeiten seit über 20 Jahren mit denselben Steinhändlern zusammen. Und wer die Branche kennt, weiß, dass hier noch der Handschlag gilt.
19. Kann man bei Wempe auch mitgebrachte Steine individuell fassen lassen?
Selbstverständlich. Unsere Designerin erstellt nach den individuellen Kundenwünschen eine Auswahl an Zeichnungen. Sobald der Kunden sich entschieden hat, wird ein Wachsmodell erstellt und der Kunden kann das Schmuckstück „ausprobieren“. Erst dann wird der Ring in Gold oder Platin gearbeitet.
20. Woher beziehen Sie Ihre verwendeten Steine hauptsächlich?
Diamanten aus Antwerpen und Farbsteine aus Idar Oberstein, dem Weltzentrum für Farbedelsteinhandel.
21. Welche Bedeutung haben Farb- bzw. Halbedelsteine im Sortiment von Wempe? Den Begriff Halbedelstein verwenden nicht mehr, da er irreführend ist. Wir sprechen von Farbedelsteinen.
Seit zwei Jahren eine immer größere.
22. Haben Sie einen Traum, den Sie gerne noch verwirklichen möchten?
Ja, gemeinsam mit meinem Mann und meinen Kindern auf Weltreise gehen.