f.c.gundlach im gropiusbau, berlin

da steht er, der doyen der deutschen mode, ein mann wirklich reifen alters, und beschämt uns alle, die wir gestern bis sieben uhr getanzt haben (hotel amano, berlin, wo sonst – klar hatte ich meine suite) – weil er zweieinhalb stunden lang seine bilder erklärt und kommentiert. gundlach hat wohl alles erreicht, allein die tatsache, dass er für die brigitte einen dreihundert-seiten-pro-jahr-vertrag hatte, zeigt seine unglaubliche versatilität, eine ganze wand voller titelbilder hängt da, zu schweigen von seiner angewohntheit, beim shooting nur veuve auf eis zu trinken (was man ihm heute gar nicht anmerkt). wilhelmina ist da, eine der schönsten frauen der welt „die einzige chance, sie überhaupt zu bekommen, war die transatlantikreise, ich nahm 25 nerzmäntel mit, und als ich dann durchzählte, waren es plötzlich einer mehr, ich hatte einen einer anderen passagierin mit eingepackt“. ein epochales bild: das von romy schneider, ganz ohne make-up, ganz pur, „da war sie, die kleine Rosemarie Albach, noch kein mythos, es gefiehl ihr so gut, dass sie das foto bei mir immer nachbestellte“. alle hat er gekannt, alle waren vor seiner linse, und ja, er erinnert sich noch an mich, den kleinen assi vom stern, von vor jetzt bald 16 jahren, das macht einen dann schon ein wenig stolz. und, der traum? ein portrait von ihm? nein, die tatsache, dass, als gundlach für die lufthansa fotografierte, für ihn ein arrangement heraussprang, dass es ihm erlaubte, jederzeit first class überallhin umsonst zu fliegen, natürlich zu den schönsten frauen seiner zeit – wenn dass nicht jet set ist, weiss ich auch nicht… u

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